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AutorenbildJeannine Platter

Was ist Meideverhalten und warum gilt es dieses zu beachten?

Was versuchen unsere Hunde mit Meideverhalten mitzuteilen und warum ist es so wichtig dieses auch zu respektieren?


Wie der Name es bereits verrät, versuchen unsere Hunde in diesem Moment etwas zu meiden. Das kann ein anderer Hund/Mensch sein, eine Berührung oder auch andere Situationen wie Geschirr anziehen, kämmen, etc.


Bekannterweise sind unsere Hunde in ihrer Körpersprache sehr fein und man muss schon ganz genau hinsehen, was unsere Hunde uns kommunizieren.


Nun gibt es verschiedene, feine Signale mit welchen unser Hund uns mitteilt, das er sich in der Situation gerade unwohl fühlt:

➡️ Blick vom Auslöser abwenden

➡️ Kopf vom Auslöser wegdrehen

➡️ über die Lippen lecken

➡️ Ohren anlegen

➡️ Körperschwerpunkt nach hinten verlagern

➡️ Rute liegt unterhalb der Rückenlinie

➡️ Beine sind eingeknickt


Dabei ist es wichtig alle Signale zu beachten, denn sie treten oftmals gemeinsam auf.


Nehmen wir das Beispiel mit dem Brustgeschirr anziehen: Die einen oder anderen kennen es ganz bestimmt. Wir wollen raus zum Gassi gehen, ziehen uns an, nehmen das Brustgeschirr in die Hand und der Hund distanzieren sich allenfalls bereits von uns. Sie wissen: "Jetzt werde ich gleich wieder in eine mir unangenehme Situation gebracht."


Schauen wir uns einmal das Video von unten an:

Die Bezugsperson hat in diesem Video dem Hund bereits das Brustgeschirr über den Kopf gezogen, der Hund steht an der Wand, der Körperschwerpunkt geht leicht nach hinten und sie ist bereits sehr steif in der Körperhaltung. Der Kopf ist leicht abgesenkt, die Ohren angelegt und auch die Rute wird steif getragen. Das Brustgeschirr wird geschlossen und der Hund macht sofort Distanz zur Bezugsperson. Der Kopf ist nach wie vor abgesenkt, die Ohren angelegt und der Blick geht jeweils weg von den Bezugspersonen.

Der Hund signalisiert klar, dass ihr die gesamte Situation unangenehm ist und sie das nicht möchte.


Wichtig: werden diese Signale ignoriert, kann das dazu führen, dass unser Hund deutlicher werden muss, wie z.B mit knurren, Zähne zeigen oder Abschnappen. Das hängt aber auch individuell von eurem Hund, seinen Lernerfahrungen und seiner Gesamtsituation ab.

Was hierbei noch wichtig zu sagen ist, ist dass diese Wege der Kommunikation auf keinen Fall unterbunden oder gemassregelt werden sollten!! Sie sind ein wichtiger Teil der Kommunikation und werden diese Schritte unterbunden, so kann es dazu kommen, dass der Hund diese Kommunikationsstufen irgendwann überspringt und abschnappt / beisst. Weil er gelernt hat, dass die vorherigen Kommunikationsversuche sowieso nichts nützen. Also muss er deutlicher werden. Dazu aber in einem anderen Beitrag mehr.


Versucht daher herauszufinden, wieso euer Hund Meideverhalten zeigt und sucht einen Ansatz der es eurem Hund angenehmer machen. Er soll mitteilen dürfen, wenn ihm etwas unangenehm ist, jedoch gibt es Situationen im Alltag mit unseren Hunden die funktionieren müssen, dabei ist aber ein positiver Aufbau der geforderten Situationen wichtig. Gerade bei alltäglichen Situationen ist es wichtig, sich die Zeit für einen positiven und somit nachhaltigen Aufbau zu nehmen, die Situationen sollen sich für ihn lohnen und er soll sich daran gewöhnen können.


Höre auf deinen Hund wenn er "Nein" sagt und respektiere das. Überlege dir, wie du die Situation anpassen kannst, dass es für deinen Hund passt und unterstütze deinen Hund in seiner Kommunikation. Werden Meideverhalten erkannt und akzeptiert, lernt dein Hund dass es sich lohnt mit uns zu kommunizieren.


Wir unterstützen dich gerne dabei! Dein Sam&Friends-Team


139 Ansichten1 Kommentar

1 Kommentar


Sehr wichtiges Thema. Wir haben lange nicht verstanden, dass unsere Mila Meideverhalten zeigte und konnten nicht interpretieren, dass es ihr nicht wohl war in dieser Situation. Es ist sehr wichtig, dass man darüber mehr weiss, damit wir unseren Hund von Anfang an verstehen und richtig reagieren können. Vielen Dank für den tollen Beitrag.

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